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Kleiderschrank selber bauen:

Kleider ohne Schrank? Einfach selber bauen – in Walnussoptik

von Jan 16, 2019Projekte0 Kommentare

Kleider ohne Schrank? Einfach selber bauen – in Walnussoptik

von | Jan 16, 2019 | Projekte | 0 Kommentare

  • Schwierigkeit (mittel)
  • Werkzeugeinsatz (gering –> siehe unten)
  • Zeitaufwand (24 Std.)
  • geplante Materialkosten (250€)

In einer kleinen Wohnung muss man sich bekanntlich einiges einfallen lassen, um den Platz optimal zu nutzen. Kleider ohne Schrank passt da optimal!

Zudem wird es Zeit, aus drei unterschiedlichen Schränken und der dadurch entstehenden Unruhe in der Schlafzimmeroase etwas NEUES zu machen! Und so entwirfst du mit mir den neuen optimalen offenen Kleiderschrank mit drei Schubladen und jeder Menge Platz für Hemden, Blusen, Anzügen, Hosen, Shirts und Pullis zum Aufhängen. Denn glücklich über zerknitterte Klamotten ist doch keiner… Meine Frau und ich wollen zukünftig alles hinhängen können und uns jeden Tag über Platz und Ordnung sowie ein geniales Design freuen.

Für die Materialien sind ca. 250€ geplant. Sei gespannt, ob ich wir es schaffen!!! Im Artikel verrate ich es dir.

Lass uns starten.

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1. Die Planung

Bei der Planungsphase kann ich dir nur empfehlen genug Zeit zu investieren. Du kannst in Ruhe all deine Gedanken aufschreiben und erst einmal deine Ideen sammeln. So startest du deinen Visualisierungsprozess und holst dir die Zukunft in die Gegenwart.

Bei unserem „Schrank“ kommt es darauf an, den Platz optimal zu nutzen und eventuell die Wandschräge perfekt mit in die Konstruktion aufzunehmen. Zudem soll es schick und aufgeräumt aussehen.

Bevor wir uns an die CAD Zeichnung in Sketchup machen, nehmen wir alle Maße und fertigen die Zeichnung mit unseren Ideen mit der Hand.

Nachdem der erste Enwurf steht, setzen wir alles in Sketchup um.

Da der „Kleiderschrank“ drei Schubladen haben soll, muss ich mir vor dem detaillierten Zeichnen überlegen, welche Schubladenführungen ich verwende, da ich die Maße hiervon benötige. Wichtig ist immer die Breite des Auszugs.

Ich habe mich für den *SO-TECH Vollauszug 550 mm mit Selbsteinzug 45 Kg entschieden. Dieser hat eine Breite von 12,7mm. Die Vollauszüge haben eine gute Qualität und das Preis-Leistungsverhältnis passt einfach. Vollauszüge mit Soft-Closing waren mir für dieses Projekt zu preisintensiv. Natürlich kannst du dir bei deinem DIY-Schrank selbst auswählen, für welche Schubladenführung du dich entscheidest.  

Säulen / Träger

Das wichtigste Element in der Konstruktion ist die Säule. Diese trägt die 75% der Last. Daher empfehle ich dir ausreichend massive Balken für deine Konstruktion zu nutzen. Ich habe mich für 45x75mm Stützbalken entschieden.

Beachte hierbei auf jeden Fall die Kleiderstangen.

Die Säulen müssen breit genug sein, um ausreichend Platz für die Bohrung der Rohre zu bieten.

Verzinkte Rohre als Kleiderstange

Doch was verwende ich als Kleiderstange? Hier entschied ich mich erst im Baumarkt bei der Materialsuche für verzinkte 1/2″ (Zoll) Rohre (Wasserrohre). Bei den Rohren gibt es eine große Auswahl an unterschiedlichen Längen und Verbindungsstücken, die ich noch für die Taschenhalterung auf der linken Seite benötige. Mit diesem variablen Sortiment kannst auch du ein individuelles Design erzeugen.

Podeste für die Säulen

Für eine optimale Lastverteilung am Boden entscheide ich mich für kleine Podeste, die entsprechend der Säulen gefräst werden.

So erreiche ich eine optimale Passform und kann die Podeste einfach auf die Säulen stecken.

2. CAD Zeichnung mit Sketchup

Mit Hilfe der CAD-Zeichnung hast du immer den Überblick und kannst während des Baus alle Maße ablesen, die du brauchst.

Du magst dieselbe CAD-Zeichnung?

Schreibe mir gerne über mein Kontaktformular und ich sende dir meine CAD-Zeichnung zu.

3. Verbrauchsmaterial und Werkzeuge

Nach der Planung geht es ab in den Baumarkt. Hier liste ich dir alle Materialien auf, die ich gekauft habe. Wenn ein * davor steht handelt es sich um Links, die zu Amazon verweisen.

Anzahl Bezeichnung Maße
4x Fichte Kantholz 2500x75x45mm
5x Fichte Platte 2000x600x18mm
3x Fichte Platte 800x600x18mm
2x Fichte Brett 800x200x18mm
MDF-Platte für Schubladenboden 9mm Stärke
2x *verzinkter Rohrnippel 2000mm 1/2″ Länge 2000mm
1x *verzinkter Rohrnippel 1000mm 1/2″ Länge 1000mm
8x *verzinkter Deckenwinkel 1/2″ 1/2″
10x *verzinktes T-Stück 1/2″ 1/2
2x *100 Stück Kleiderbügel Samt
1x *Bondex Holzlack glänzend 0,75l
1x *Bondex Schleifgrund 0,75l
1x *Holzbeize Wallnuss 0,25L
1x *Spax Schrauben 3,5x16mm Senkkopf 3,5x16mm
1x *Stuhlwinkel 40x40x15 40x40x15mm

 

Für dieses Projekt sind nur sehr wenige Werkzeuge von Nöten. Wie immer kannst du die Handwerkzeuge natürlich durch Elektrowerkzeuge ersetzen, wenn du diese bereits hast.

4. Materialzuschnitt und Podest Fräsen

Nachdem wir alle Materialien gekauft haben kann der Materialzuschnitt beginnen. Zuerst sägen wir alle Platten und das Kantholz auf die entsprechenden Maße zu. Hier eignet sich am besten eine Tischkreissäge. Solltest du diese nicht haben, kannst du auch eine Handkreissäge oder gar eine Handsäge verwenden. Wenn du dir Zeit sparen möchtest und keine Lust zum Sägen hast, kannst du dir auch alles gegen einen kleinen Aufpreis bei deinem Holzhändler oder im Baumarkt zusägen lassen.

Ich habe den Zuschnitt mit meiner Festool Tauchsäge auf der Werkbank gemacht.

Nachdem alles auf die gewünschte Länge und Breite gebracht ist, können wir die Podeste erstellen. Ich habe mich dazu entschieden, Podeste zu bauen, um die Last der Balken auf mehr auf die Standfläche zu verteilen. Dazu habe ich für jedes Podest mittels einer Schablone eine entsprechende Fräsung für den Balken gemacht.

Die Schablone habe ich angezeichnet und in den Ecken wurden mit Bohrungen die Radien erzeugt. Den Rest habe ich mit der Proxxon Dekupiersäge ausgeschnitten.

Der Ausschnitt wird mit einem *Bündigfräser mit Kugellager am Schaft auf die entsprechenden Podeste und der entsprechenden Tiefe übertragen. So sitzt das Podest optimal an der Säule und kann zusätzlich mit einer Schraube in der Mitte fixiert werden.

Solltest du keine Oberfräse haben, kannst du auch ganz einfach das Podest so auf den Balken schrauben.

5. Schubladenteile fräsen oder Dübeln

Wenn wir alles auf die entsprechende Maße gesägt und alle Teile gefertigt haben, können wir Teile der Schubladen fräsen. Diese bestehen aus einem Korpus und dem eigentlichen Schubladenelement.

Zuerst machen wir den Korpus. Zum Verbinden von Deckel, Boden und Seitenteilen habe ich meine *Makita Flachdübelfräse PJ7000J und Flachdübel verwendet.

Du kannst die Teile aber auch einfach schrauben, runde Holzdübel verwenden oder gar Exzenterverbindungen einbauen.

Da der Korpus 600 mm tief ist, verwende ich drei Dübel pro Verbindung. Mit dem *Titebond II Holzleim bekommt die Verbindung dann extremen Halt.

Nach dem Auftragen des Leims wird alles mit Zwingen zusammengehalten und kann zum Trocknen beiseite gestellt werden.

WICHTIG….! Bevor du alles verleimst, schleifen wir die entsprechenden Teile, an die wir später nicht mehr herankommen. Ich habe alle Werkstücke vor dem Zusammenbau geschliffen. Schau dir dazu das Kapitel „Schleifen, Beizen, Lackieren“ an.

Für die eigentlichen Schubladenelemente habe ich mir eine stabile Möglichkeit von der Ikea Komode „Brimnes“ abgeschaut. Dazu habe ich die Front und die Rückseite mit einer Nut versehen, die der Materialstärke des Schubladenbodens entspricht. Auf dem Bild siehst du wie der Boden in der Nut sitzt. Solltest du keine Oberfräse besitzen, kannst du den Boden ganz einfach auch von unten verschrauben. Ich habe somit die Bodenplatte erst in die Nut gesteckt und dann mit den Seitteilen von unten verschraubt. So ist die Schublade extrem stabil. Im Video siehst du wie ich die Nut fräse und die Elemente zusammenbaue.

WICHTIG!

Die Schubladenfront habe ich erst nach dem Beizen mit dem Rest verleimt…

Nachdem alle sonstigen Schubladenelemente gefräst und verleimt sind, kommt das Beizen 😉

6. Schleifen, Beizen und Lackieren

Das wohl zeitintensivste steht uns jetzt bevor…

Nach der Pflicht kommt die KÜR. Zu Beginn des Projekts haben meine Frau und ich uns dazu entschieden, die Flächen zu beizen. Wir haben hierzu eine Wallnuss-Optik gewählt.

Zur Vorbereitung schleifen wir alle Flächen mit 150er Schleifpapier auf einem Exzenterschleifer. Du kannst natürlich auch einen Handschleifklotz verwenden. Das trainiert den Bizeps… 😉

Nach dem Schleifen entstaube ich das Holz und mache es mit einem Lappen ganz leicht feucht. Dadurch stellen sich die Fasern auf, die ich nach dem Trocknen des Holzes nochmal mit 150er Körnung wegschleife.

Nach dem erneuten Reinigen der Flächen mit einer Bürste und einem Tuch, beize ich die Fläche. Dazu verwende ich *Bondex Wallnuss Beize.

Wichtig ist, dass du einen *Beizpinsel verwendest und dass du zuerst in Faserrichtung und dann quer zur Faser streichst.

Das Holz habe ich dann über Nacht trocknen lassen. Am nächsten Morgen sah das Ganze schon echt gut aus 😉 Nach dem Beizen bringen wir *Bondex Schnellschleifgrund auf die Fläche auf und nach dem 30-minütigem Trocknen wird die Fläche leicht mit 280er Schleifpapier geschliffen. Das Holz wird dann wieder gereinigt und fertig ist der Wallnuss-Look. Zudem fühlt es sich extrem gut und glatt an.

Nach dem Holz kommen die verzinkten Rohre.

Hierzu ist ein spezieller Anstrich notwendig, den wir mit *Profidur Metallschutzlack RAL 9900 (schwarz) herstellen.

Die Montage

Für mich ist die Montage immer das Schönste und der krönende Abschluss Arbeit!

Wir beginnen mit dem Zusammenbau der Schubladen. Da wir den Korpus und das Auszugselement bereits vor dem Beizen geleimt haben, müssen wir nur noch die Schubladenfront verleimen und den Boden und die Schubladenführung montieren.

Daher fangen wir mit dem Verleimen der Front an. Dazu muss der Boden in die Nut gesteckt werden, da dies nachträglich nicht mehr möglich ist. Danach kann von unten der Boden mit entsprechenden Schrauben mit den Seitenteilen verschraubt werden.

Da wir keine 32er Lochreihe nutzen, nehmen wir für die Montage der Vollauszuge Abstandshölzer zur Hilfe, um immer die identische Höhe zu erreichen. Die Schubladenelemente können danach einfach in die Führungen gesteckt werden.

Wenn du die Vollauszüge am Korpus montiert hast, kann schon die Rückwand verschraubt werden. Diese habe ich ganz einfach ohne Fräsung von hinten mit *Rückwandschrauben auf die Korpusrückseite geschraubt.

Mehr Montage hatte in der Werkstatt nicht zu erfolgen und somit wurde alles zum Schlafzimmer transportiert und aufgebaut:

Fertig montierte Schubladen und Säulen mit Podesten. Lediglich die Taschenaufhängung an der linken Seite und die Schubkästengriffe fehlen noch:

FERTIG 😉 Der Schrank wird vielleicht nur noch eine indirekte LED Beleuchtung mit LED Stripes und einen Vorhang bekommen…

 

Ich danke dir vielmals, dass du mit mir den Kleiderschrank gebaut hast und freue mich schon auf die kommenden Projekte mit dir. Wenn du Projektideen hast oder Anmerkungen zu dem Schrank, dann schreibe mir gerne unten in den Kommentaren!

Vielen lieben Dank!

Fazit

  • Schwierigkeit (mittel)
  • Werkzeugeinsatz (gering)
  • tatsächlicher Zeitaufwand (30 Std.)
  • tatsächliche Materialkosten (295€)
„mir bleibt hier nur zu sagen… es hat sich gelohnt. Meine Frau strahlt und ich bin begeistert, da alle Klamotten Ihren Platz haben und es geordnet ist. Das Design ist offen gehalten, was vor allem in einem kleinen Raum extrem wichtig ist.
Wie du siehst, nichts ist unmöglich. Mit einfachsten Mitteln, kannst auch du dir deinen eigens entworfenen Schrank bauen! Ich wünsche dir viel Spaß dabei!“

– dein Matthias

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